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Wir müssen Reden! Enteignungen in der SBZ und DDR

1h 34m · Geschichte(n) hören · 12 Jul 18:00

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs errichtete die sowjetische Besatzungsmacht in ihrer Zone eine Diktatur nach sowjetischem Vorbild. Damit war nicht nur die politische Umgestaltung, sondern auch tiefgreifende wirtschaftspolitische Entscheidungen verbunden. Dazu gehörten rücksichtslos durchgeführte Enteignungen von Land- und Grundbesitz aber auch von Handwerks- und Industriebetrieben sowie dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Welche Forschungsergebnisse liegen heute mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung dazu vor?

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Da war doch was: Diskussionen über die DDR (Folge 3)

In der dritten Folge von „Da war doch was“ geht es weniger um die DDR selbst, als vielmehr um die Diskussionen über sie. Denn auch drei Jahrzehnte nach ihrem Ende wird noch oft und viel über den SED-Staat geredet. Und manchmal wird es dabei auch sehr emotional. Wie wird über die DDR geredet und warum so oft falsch? Über dieses Thema spricht Thomas Klug mit Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung.

Demokratielabor Kirche

Die evangelische Kirche war Teil der Friedlichen Revolution in der DDR. In der Friedens-, Umwelt- und Menschenrechtsarbeit fanden viele Menschen ein gemeinsames Thema zum Engagement. In kirchlichen Räumen konnten Personen verschiedenen Glaubens und mit unterschiedlichen Weltanschauungen jenseits der offiziellen SED-Diktatur miteinander ins Gespräch kommen.
Kirche als Lernort der Demokratie - trägt das auch noch heute? An vier Abenden sprechen Zeitzeugen mit Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Wissenschaft über das Verhältnis von Kirche und Demokratie in den 1980er-Jahren und heute.
Am zweiten Abend der Reihe „Kirche als Lernort der Demokratie“ tauschen wir uns mit Gästen aus Kirche und Politik über die Bedeutung der evangelischen Kirche in der Transformationszeit 1988/89 und heute aus: Welche Hoffnungen verbanden sich in der DDR mit kirchlichen Räumen und theologischen Ideen? Was waren die spezifischen Bedingungen, in denen die Kirche wichtiger Ankerpunkt für politische Weichenstellungen werden konnte? Welche Aufgaben hat die protestantische Kirche heute in einer Zeit, in der Angriffe auf Demokratie nicht nur unsere europäischen Nachbarn betreffen, sondern zunehmend auch uns selbst?

Was Jugendliche über die DDR im Schulunterricht lernen sollten

Das Jahr 2023 markierte einen Kulminationspunkt in der erinnerungskulturellen Debatte um die gegenwärtige Einordnung und Bewertung der DDR-Geschichte. Es erschienen zahlreiche Publikationen mit großer gesellschaftlicher Resonanz und kontroversen Reaktionen, die das Spannungsfeld von Alltag und Diktatur einerseits sowie der Transformationszeit in ihren Auswirkungen bis heute andererseits neu vermessen wollten. Diese historischen Aushandlungsprozesse machen auch vor den Schulen nicht Halt: Zwar ist die Beschäftigung mit der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte Bestandteil aller Curricula der 16 Bundesländer, die thematischen Schwerpunktsetzungen fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Die Folgen der Deutschen Einheit, Umbruchszeit sowie erinnerungskulturelle Perspektiven kommen dabei oft zu kurz.
Abhängig vom Standort, Alter und der Sozialisation der Lehrkraft sowie dem Hintergrund der Schülerinnen und Schüler entstehen mitunter Widersprüche zwischen dem familiären Gedächtnis und den schulischen Lernzielen, schulspezifischen Curricula oder den Rahmenlehrplanvorgaben. Diese Widersprüche können und sollen nicht aufgelöst, aber sollten für einen multiperspektivischen Blick auf die DDR-Geschichte fruchtbar gemacht werden. Wie wollen wir die deutsch-deutsche Teilungs- und Einheitsgeschichte künftig unterrichten? Wie können neue Fragen und Themenfelder in einen lebendigen erinnerungskulturellen Diskurs aufgenommen werden, ohne in eine Weichzeichnung der kommunistischen Diktaturen zu verfallen? Bilden Alltag und Diktatur zwei Pole oder sind diese nicht vielmehr integriert zu betrachten?
Die Veranstaltung in der Reihe „Wir müssen reden!“ möchte kontroverse erinnerungskulturelle Fragen auf den Tisch bringen und mit Lehrkräften unterschiedlicher Generationen, Fachdidaktikerinnen und Historikern sowie dem Publikum ins Gespräch kommen.
Eine Kooperationsveranstaltung des Landesverbandes der Geschichtslehrer Berlin e. V. mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

(Nicht) Unsere Revolution? Protestgeschichte von Menschen mit Behinderungen in der DDR

Wie gestaltete sich der Alltag von Menschen mit Behinderungen in der DDR? Unter welchen Bedingungen war ihnen gesellschaftliche Teilhabe möglich? Was bedeutete es für sie und ihre Angehörigen, in der kommunistischen Diktatur für ein selbstbestimmtes Leben einzutreten? Inwieweit waren behindertenpolitische Themen Teil der Bürgerrechtsbewegung in den 1980er-Jahren? Welche Folgen hatte die Friedliche Revolution gerade für Menschen mit Behinderungen in der DDR? Und was änderte sich für sie mit der Einheit Deutschlands?
Die Veranstaltung richtet den Blick auf Menschen, deren Geschichten und Erfahrungen bislang wenig bekannt sind. Wir lernen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kennen, die sich Teilhabe in der DDR immer wieder erkämpfen mussten. Die während der Friedlichen Revolution unabhängige Interessenvertretungen für Menschen mit Behinderungen in der DDR gegründet haben. Und die sich bis heute in Selbstvertretungen für eine inklusive Gesellschaft engagieren. Wir sprechen über neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Behinderung in der DDR. Und wir erörtern die Frage, warum eine Geschichtsvermittlung für alle in unserer Demokratie eine wichtige Rolle spielt.

DDR im Plural. Ostdeutsche Vergangenheiten und ihre Gegenwart

Es gab nicht die eine DDR: Der ostdeutsche Teilstaat hat in der Geschichtswissenschaft und öffentlichen Debatten diverse Deutungen erfahren. Um den verschiedenen Zuschreibungen an die DDR, wie Unrechtsstaat, Fürsorgediktatur oder Nischengesellschaft, gerecht zu werden, empfiehlt sich ein pluraler Zugriff auf das vielschichtige Wesen der DDR und seinen Nachwirkungen.
Das bietet das jüngst erschienene Lesebuch „DDR im Plural. Ostdeutsche Vergangenheiten und ihre Gegenwart“. Darin geben 25 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anschauliche Einblicke in ihre Arbeit und damit in aktuelle Forschungen zu DDR- und ostdeutscher Geschichte.
Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Metropol Verlag haben zur Premiere eingeladen. Gemeinsam mit Autorinnen und Autoren des Bandes sowie weiteren Gästen aus Wissenschaft und Literatur haben wir darüber gesprochen, auf welche Weise die DDR nachwirkt, was aktuelle Forschung zur DDR ausmacht und wie neue Erkenntnisse ihren Weg in die breitere Öffentlichkeit finden.

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