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Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt

by Bruder Paulus

Setze dich zu denen, die mir zuhören. Geh mit. Nicke mit dem Kopf. Schweife mit deinen Gedanken ab. Lass dir Herz und Verstand weiten.

Copyright: Br. Paulus

Episodes

Der kreative Blick Jesu

14m · Published 30 Jun 12:07

11. Juni 2023, 9.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 10. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Neu anfangen lernen und aufstehen zur Jagd nach neuer Erkenntnis

Der kreativen Kraft trauen, die mich kreiert hat

Der Blick des anderen fesselt meine Freiheit. So beschreibt es der französische Existenzphilosoph Jean-Paul Sartre. Tatsächlich achten wir darauf, wie jemand uns anschaut. Ist er feindlich gesinnt? Führt es etwas im Schilde? Oder ist er freundlich und muntert uns auf?

Vor allem Blick auf den Blick des anderen schaue ich in mich hinein. Und über alles hinaus, was sich im Einzelnen ereignet. Die einen nennen es Sinnsuche, ich nenne es Glauben: Das ich angeschaut werde von dem, der mich kreiert hat.

Deshalb schlage ich Ihnen vor, der Kraft den Vorrang zu geben, die Sie kreiert hat. Von Ihr kommt Kraft und Maß, sich einzulassen oder abzuwehren. Spüren Sie: Ich bin gut geschaffen. Ich bin zum Guten geschaffen. Und nichts in der Welt kann mir das streitig machen.

Wer diesem Grundvertrauen sich Bahn brechen lässt durch alle Widerstände hindurch, wird seine Wunder erleben. Der Kollege, die Kollegin ist ebenfalls erfüllt von kreativer Kraft. Darauf gespannt sein, das Neue zulassen, dass auftaucht im Miteinander: Das führt weiter, schafft Gemeinsamem neuen Raum, löst Verkrampfungen, ermutigt zum Wandel.

Werdet erwachsen und beteiligt euch!

10m · Published 22 May 19:24

20. Mai 2023, 8 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, Christi Himmelfahrt, Lesejahr A

Ermutigung, die Autorität Jesu aufnehmen und damit heute zu handeln

Kinderkram

Leben ist mehr als konsumieren. Das muss ein Baby nach und nach begreifen. Es muss mitwirken. Schritt für Schritt. Wort für Wort.

Dabei wird es fallen. Fehler machen. Und lernen: So ist das Leben. Es besteht aus Fehlern und aus dem, was man daraus lernt.

Eine Autorität wird, wer das zeigen kann: Ich mache Fehler; ich will lernen. Ich brauche euch und Eure Sicht der Dinge dafür.

Sehe ich mir die Krawallmacherinnen an und Krawallmacher, oder jene, die schmollen, mit dem Finger aus andere zeigen, um dann im Grünen oder fern der Heimat den Ego-Urlaub zu genießen, wird mir Bang ums Miteinander.

Schimpfen ist Kinderkram. Die Wahlen boykottieren ebenso. Nur nörgeln ist Unerwachsen. Draufhauen sowieso.

Werdet erwachsen – möchte ich da den Christen zurufen, wenn ich sie über die Kirche klagen höre. Und rufe es allen zu, denen Personalrat, Betriebsrat, Stadtrat oder Parteimitgliedschaft bis jetzt ein Greuel ware, weil da ja doch nur … (und dann geht es wieder los mit dem unerwachsenen Geschimpfe).

Mir fällt Mutter Theresa ein. Auf dem Katholikentag in Freiburg in den 80-iger Jahren wurde sie gefragt, was sich in der Kirche ändern müsste. Ihre einfache Antwort, voll Autorität: „Sie. Und ich.“

Das Leben durch Tod Mysterium

17m · Published 18 May 22:15

14. Mai 2023, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 6. Ostersonntag, Lesejahr A

Wer vom Tod und der Auferstehung Jesu geprägt ist, sieht es Tag für Tag, im Leid, in Not und in der Freude


Pfingsten: Mitreißend ins Leben!

Gekränkt. Belogen. Missbraucht. Verraten. Die Liste kann jeder für sich varriieren. Fest steht: Kein Leben ohne durchkreuzte Lebenslust. Liebeslust. Arbeitslust.

Je nach Typ verhaken sich die Momente tiefer Demütigung und Erniedrigung im Langzeitgedächtnis verschieden tief. Ganz los davon kommt keiner. Immer wieder tauchen sie auf: Die Erinnerungen an den Schmerz. Die Einsamkeit. Den Verrat.

Dies kommt immer vor. Immer wieder vor. In jedes Menschen Leben vor. Und findet mal einen guten Weg, aus all den Steinen, die in den Weg gelegt wurden, eine Straße, ein Fundament zu bauen. Mal aber auch nicht. Es gibt sie nicht: Die Lösung in allem. Für alles. Kreuztragen ist angesagt. So sagen Christen.

Dies ist Leben. Leben, dass Leben will. Stets neu. Stets unerwartet anders. Wenn es überhaupt eine Empfehlung gibt, dann diese: Geh weiter. Steh auf. Durchschmerze die neuralgischen Punkte deines Lebens.

Mir als Christ erschließt sich in aller Not, allem Tod, aller Freude und jedem Neuanfang, was die Alten sagen: Darin entwickelt Gott sein Liebeskonzept. Im Dabeisein. Ein Mysterium, dieser Tod und die Auferstehung von Gott-Sohn. Gesandt vom Vater. In Gott-Heiligem Geist jegliche Kreatur durchtränkend, mitreißend ins Leben. Stets neu. Ewig neu.

Der Autorität des schönen Scheins widerstehen

16m · Published 13 May 11:17

30. April 2023, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 4. Ostersonntag Lesejahr A

Kraft zur Missbrauchs-Aufklärung in der Gesellschaft mit ihren Kirchen, Vereinen und Familien

Heute schon Widerspruch erhalten?

Die Kirche kennt sich aus mit der Faszination des schönen Scheins: Missbrauch? Bei uns kommt das nicht vor. Nur bei den anderen. Nach dieser Methode haben Verantwortliche unter der Decke gehalten, was es im eigenen Haus geschah und wohl auch weiter geschehen wird. Wie überall.

Als wäre der schöne äußere Schein die tragende Säule. Nein, im inneren wird getragen. Und nur Wahrheit trägt. Offenheit. Schmerzbereitschaft für Gerechtigkeit. Werte. Nein. Ja.

Vom Bösen ist: Vielleicht, oder: Ein bisschen, oder: Es könnte … es hätte … Ach, weg mit all dem Zweifel an der Kraft des offenen Wortes. Dafür braucht es eine Kultur, die den Widerspruch nicht nur duldet, sondern einfordert.

Ein Leiter, eine Leiterin, dem/der noch nie widersprochen wurde, muss nachdenklich werden. Wie verhindere ich Kritik? Wie fördere ich das Kratzen am Lack?

Ideen dazu sind mir herzlich willkommen (nicht nur als Kirchenmann)

Christen feiern nicht zum Schein

11m · Published 13 May 11:17

6. Mai 2023, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 5. Ostersonntag, Lesejahr A

Über den ernst der Liturgie unter dem Eindruck der „Krönung“ von „König“ Charles

Mich befremdete die sogenannte „Krönung“ in mehrfacher Hinsicht.

1. Der König ist nackt - möchte man mit dem Kind aus Hans-Christian Andersons Märchen rufen. Denn dieser „König“ hat absolut keine Macht.

2. Somit handelt es sich um eine Scheinkrönung. Und keiner lacht. Sondern alle tun sehr ernst.

3. Schlimmer noch: es werden Kerzen getragen, ein Kreuz wird vorangetragen, als würde hier eine echte Wirklichkeit gefeiert. Dabei ist es nur Folklore. Der König ist nackt. Ein Nichts. Kann morgen vom Parlament verjagt werden.

4. Noch schlimmer: Jemand, der sich Bischof nennt, tut so, als Salbe er mit göttlicher Vollmacht jemanden, der von Gott bevollmächtigt wird: Und weiß, dass der Null Macht hat. Das ist Götzendienst, Missbrauch heiligster Zeichen.

5. Auch schlimm: Da wird ein Gerichtsschwert vorangetragen. Ich denke an Thomas Morus, der von einem englischen König (dessen Henker) enthauptet wurde. Im #Iran gibt sich göttlich autorisiert „wissende“ Henker

6. Es wurde das Te Deum wiederaufgeführt, dass 1953 komponiert wurde zur Krönung. Diese fürchterliche, triumphalistische Musik, die damals vermitteln sollte, dass Großbritannien Siegermacht ist (und in aller Welt bleiben will).

7. Ein Historienspektakel, doch leider wirken darin autorisierte Amtsträger mit. Keine Schauspielerbischöfe. Sondern echte Priester. Gewählte Parlamentarier. Präsidenten. Je mehr ich darüber nachdenke, umso abstoßender finde ich das.

8. Demokraten und Kirchenleute, die wirklich Verantwortung tragen und Macht haben, und sich in ein solches Schauspiel einbinden lassen für jemanden, der null Macht hat, müssen sich nicht wundern, wenn man sie überhaupt nicht ernst nimmt.

Schlussbemerkung: Manchmal dachte ich, der König und alle finden das sowieso lustig. Weil es keiner ernst nimmt. Aber das sehr ernst. Eben: Britisch.

Es geht wirklich ganz neu

12m · Published 28 Apr 17:19

23. April 2023, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 3. Ostersonntag, Lesejahr A

Wider dem toxischen Festhalten an den Lösungen von gestern

Das Gestern weiß nicht, wie das Morgen geht. So sehr die Zukunftsforscher Konjunktur haben: Keiner kann gewiss sein, wie es weitergeht.

Die christlichen Ostererzählungen nutzen auffallend oft das Weg-Motiv. Aus dem „Es geht nicht weiter“ wird ein „ER geht weiter mit.“ Sie entdecken in dem, was untergeht, den Kern von dem, was dort Energie gab. Und von dieser Energie beginnen sie zu schöpfen.

Diese Energie ist kreativ. Sie öffnet die Augen für andere Lösungen. Sie bringt Leben in die Debatten, die von Gestern her denken. Sie stiftet Zuversicht. Sie bringt Menschen zusammen. Sie ist integrativ und lädt zum Denken ohne Scheuklappen ein.

Freimütig verkünden die ersten Christen. So heißt es. Freimut … was für eine wichtige Tugend heute.

Ich wünsche Ihnen Freigeist und Freimut; Denken und Handeln Sie auf Morgen gerichtet und machen Sie mal wirklich etwas ganz neu.

Glauben macht fürs Neue bereit

15m · Published 31 Mar 22:28

26. März 2023, 11 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 5. Fastensonntag A

Wer glaubt, wird bereiter, seine Pläne durchkreuzen zu lassen und von vorn her zu denken und nicht aus dem, was begraben gehört

Neu vom Neuen her denken

Die Welt ist zu konservativ. Die ganze Welt. Der Einzelne. Selbst die kommunistische Philosophie erwartet Neuwerdung aus dem Alten.

Doch wirklich neu wird das nicht, was aus dem Alten kommt. Darum sind neue Mitarbeitende auch ein Segen: Sie kommen mit frischen Ideen. Stören, was von vorher gedacht wird. Ermutigen zu Schritten, die von der Zukunft her denken. Oder zumindest woanders eingeübt wurden und hier und heute neu sind, im neuen Kontext.

Progressiv ist man nicht von vorgestern her. Sondern von übermorgen. Wer etwa plant, sollte schauen, wie es in fünfzehn Jahren sein soll. Das Heute vom Morgen her gestalten ist eine nachhaltige Devise.

Ich wünsche Mut zum Denken von übermorgen her. So wird das Heute nachhaltig sinnvoll. Und – warum nicht – auch schön.

Und jedem bleibt nur sein Gewissen

15m · Published 18 Mar 12:17

12. März 2023, 20 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 3. Fastensonntag, Lesejahr A

Von der conditio humana, dass jeder selbst gut und richtig entscheiden muss und keiner es letztlich kann

Frag dein Gewissen

Nichts ist sicher. Und doch muss jeder entscheiden. Ob es richtig ist, zu heiraten jetzt. Oder überhaupt? Oder allein zu bleiben? Eine Ausbildung zu machen? Oder besser mit Versuch und Irrtum in Leben gehen? Wer weiß das schon?

Ob es richtig ist, sonntags um 8 nur zwei Altenpflegerinnen im Dienst zu haben für 30 Pflegebedürftige, oder nach Mallorca zu fliegen oder besser im Taunus zu wandern – wer kann das entscheiden?

Es ist gut, sich an die Straße zu kleben, oder ist es gut, alles laufen zu lassen? Ist der Zölibat vielleicht sogar geboten angesichts der Scheidungszahlen und der Gewalttaten in der Ehe?

So könnte man weiterfragen, und man käme an kein Ende.

Das ist unbequem. Doch dies genau macht uns Menschen aus. Dass es sich dennoch lohnt, sich zu entscheiden: Davon erzählt das Christentum.

Du darfst Mensch sein, auch wenn das Gewissen dich verurteilt, mehr als einmal am Tag.

Das motiviert mich, anzupacken; und hindert mich daran, der Versuchung nachzugeben, lieber nichts zu tun, mich zurückzuziehen und den „anderen“ beim Fehlermachen zuzusehen.

Wissenschaftlich das Gewissen nähren

9m · Published 15 Feb 14:34

12. Februar 2023, 9.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Die Bergpredigt lädt zum Denken ein und verurteilt unsinniges Festhalten an Denkergebnissen von Vorgestern

Rettet die Universitäten!

Es wird zu viel in Blasen gedacht. Das gehört zum Unwesen des Bologna-Prozesses, der die universitär Handelnden entweder ständig in Prüfungen treibt oder die Zeit frisst mit dem ständigen Korrigieren und Bewerten von Prüfungen.

Studere (lat.) heißt: Sich einer Sache eifrig widmen. Sich stundenlang darin vertiefen. Den gefundenen Antworten die neuen Fragen abhorchen. Sich neu vertiefen. Angeleitet von einem Professor, einem Bekenner, der demütig sagt, was er weiß – und das ist immer nur seine Erkenntnis, die nichts anderes soll als die Studenten anzufeuern, selbst zu erkennen.

Die Bergpredigt Jesu heizt den Studienwillen an. Nicht die Gebote sind wichtig, sondern dass, was – damals, unter dem Wissen damals – als Ergebnis formuliert wurde. Heute wissen wir mehr … und manchmal auch weniger angesichts der Erkenntnis, was wir alles nicht wissen, und müssen zu einem eigenen Urteil kommen.

Gewiss werden wir dessen nur im hochpersönlichen Gewissen, dass zu bilden eine heilige Pflicht ist.

Ich vermisse im Synodalen Prozess der katholischen Kirche die Wissenschaften, die sich mit demokratischen Diskursen und ihren Möglichkeiten und Grenzen beschäftigen. Wo wird deren Expertise gehört? Ich vermisse in den Hochschulen neben einer Kapelle deren Stundenplan-Pendant: Theologische Tutorials, die die Studierenden lehren, wie man über die Zahlen herrscht und sich verweigert, sie zu vergötzen. Wo sind die Universitäten, deren Campus den Namen verdient: Wo sich Professoren und Studenten der Fakultäten zeigen, was sie entdeckt haben und sich befragen lassen von den Kollegen … und neue Fragen darin entdecken für das eigene Fachgebiet, auf die sie ohne diesen freien Diskurs nicht gekommen wären.

Befragen Sie, was so scheinbar logisch und effizient auch im Bildungssektor daher kommt mit dem pharisäerhaften: Das ist besser für die moderne Welt und bereitet die Studenten besser darauf vor. Es könnte sein, dass sich dieses progressiv sich gebende Reden von einer „modernen Welt“ konservieren will, was durch Neues Denken aufgebrochen gehört.

Dein Stroh ist Licht

16m · Published 15 Feb 14:30

5. Februar 2023, 17 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 5. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A

Warum Gott von uns besser denkt als wir selbst es uns trauen

Ich denke schlecht von mir.

Leider zu oft. Auch wenn mancher meint, es fehle vielen Menschen an Selbstkritik: Ich jedenfalls bin mir selbst der kritischste Kritiker. Und andere, die scheintbar über jede Kritik erhaben sind, sind es sich selbst auch, nur möchten sie dabei nicht erwischt werden.

Dass meine Person leuchtet, wie nur sie leuchten kann. Und dabei erhellt. Und stört. Und Aufmerksamkeit erregt. Das ist eine Tatsache und ich brauche daran nicht viel zu drehen. Wenn andere sich daran stören, mögen sie über sich nachdenken, warum es sie stört, das andere so leuchten, wie sie es doch auch tun.

Wir brauchen eine Freude am Licht, dass aus jedem Menschen leuchtet. Das wird der Angst am besten begegnen, die dunklen Zeitgenossen das Mundwerk führt, wenn sie spöttisch oder ungerecht oder oberflächlich jene missachten, die ohne viel Zutun einfach gut sind. Da sind. Liebevoll sind. Verzeihend. Offen. Kritisch. Konstruktiv.

Ich denke gut von diesen Lichtern in meinem Leben. Das ist der beste Weg, auch gut von mir zu denken.

Bruder Paulus´ Kapuzinerpredigt has 171 episodes in total of non- explicit content. Total playtime is 36:58:49. The language of the podcast is German. This podcast has been added on July 29th 2022. It might contain more episodes than the ones shown here. It was last updated on May 14th, 2024 23:10.

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