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Das Goldene Vlies / Der Literaturpodcast
by Miriam
Wo knüpfen neue Bestseller an ewig alte Stoffe an? Was können uns bejahrte Werke heute überhaupt noch sagen? Das, was sich in den letzten Jahren – Jahrzehnten - Jahrhunderten wirklich gelohnt hat zu lesen, schaut sich dieser Podcast genauer an: Welche Antworten auf große Lebensfragen geben uns all die magischen Texte wirklich, mit denen wir uns in dieser Welt einspinnen – und in deren Figuren wir uns spiegeln? In der ersten Staffel werden in jeder Episode zwei Bücher zu einem Thema verglichen. Gerade durch die Differenzen und différancen zwischen beiden Werken werden dann ihre Besonderheiten und ihre ganz speziellen Antworten auf die zur Sprache kommenden Themen herausgearbeitet.
Ihr könnt den Podcast auch bei Castbox finden:
https://castbox.fm/channel/Das-Goldene-Vlies--Der%C2%A0Literaturpodcast-id3705436?country=us
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Episodes
#20 Autofiktion: Frausein vs. Erinnerung eines Mädchens mit Mithu Sanyal
53m · PublishedMit Mithu Sanyal (Identitti, 2021) als Gast, klärt diese Folge, ob Autofiktion nur oberflächliche Selbstdarstellung oder nicht doch eher tiefgründiges Weltverstehen ist. So unbekannt der Begriff Autofiktion noch sein mag, so bekannt ist eine ihrer Pionierinnen: Annie Ernaux, Nobelpreisträgerin von 2022. Sie, die sich einmal selbst als Ethnologin ihres Lebens bezeichnet hat, speist ihre Bücher allein aus Episoden aus ihrem eigenen Leben. Sie nimmt die Ereignisse und Erfahrungen auseinander, geht ihnen auf den Grund und setzt sie neu zusammen. Und genau das ist Autofiktion par excellence - wenn die Protagonistin die Autorin selbst ist, der Roman aber nicht als deskriptive Autobiographie, sondern weiterhin im Duktus der Fiktion geschrieben ist. So wie Annie Ernaux Roman ‘Erinnerungen eines Mädchens’, um den es neben Mely Kyaks Text ‘Frausein’ in dieser Folge geht.
Alle Zitate aus:
Ernaux, Annie, Erinnerung eines Mädchens, Suhrkamp Verlag, Berlin, 2018
Kiyak, Mely, Frausein, Carls Hanser Verlag, München, 2020
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#19 Diaspora: Zähne zeigen vs Ein erhabenes Königreich mit Marina Weisband
1h 8m · PublishedWas verbindet die Protagonist*innen von Zadie Smiths ‘Zähne zeigen’ und Yaa Gyasis ‘Ein erhabenes Königreich’? Ganz offensichtlich erstmal: dort wo sie leben - England und Alabama - gehören sie einer ethnischen Minderheit an. Und, weniger offensichtlich, mit im Handgepäck waren nicht nur andere Gewürze und Gewänder, sondern auch: ein anderer Glaube.
Damit leben sie per definitionem in der Diaspora. Heute nennt man so oft nationale, früher aber vor allem religiöse Minderheiten, die in einer andersgläubigen Mehrheitsgesellschaft leben. Was macht das Leben in der Diaspora mit dem, an was man glaubt - oder nicht glaubt?
Ihr Leben auf der Schnittstelle von zwei Weltbildern und im Austesten der Sollbruchstellen ihrer Religionen könnt ihr in dieser Folge hören. Marina Weisband ist zu Gast und erzählt davon, wie sich das Judentum als Veteranenreligion was Diaspora angeht schon seit Jahrtausenden in diesem Zwischenraum eingerichtet hat.
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, DuMont, Köln, 2021
Smith, Zadie, Zähne zeigen, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2010
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 35f.
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 46f.
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 461
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 485/486
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 52
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 19
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 600
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 175
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 191ff
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 171
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 39
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 54
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 50
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 581
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 374f
Smith, Zadie, Zähne zeigen, S. 377f
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 40
Gyasi, Yaa, Ein erhabenes Königreich, S. 79
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#18 Beziehungs-Weise: A Long Way Down vs. Das Leben ist eines der härtesten
48m · PublishedWie können uns Beziehungen zu anderen aus der Krise helfen? Wieso erkennen wir uns erst durch fremde Augen selbst? Und warum sind Perspektivwechsel so wichtig? Diese Fragen dröseln Nick Hornby in A Long Way Down und Giulia Becker in Das Leben ist eines der härtesten anhand ihrer vier Protagonisten auf, die sich nicht nur auf eine gemeinsame Reise in tropische Gefilde machen, sondern auch Lebenskrisen zusammen meistern. Und am Ende merken: Auch wenn die anderen manchmal nerven, ist das Leben nicht unbedingt leichter ohne sie. Das Ganze ist nun mal mehr als die Summe der einzelnen Teile.
Alle Zitate aus:
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, Rowohlt, Hamburg, 2019
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, London, 2006
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 22
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 156
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 37
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 47
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 134
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 199
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 169 + S. 235
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 143f
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 41f
Becker, Giulia, Das Leben ist einer der härtesten, S. 139f
Hornby, Nick, A Long Way Down, Penguin Books, S. 192
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#17 Demenz: 'Brunnenstraße' vs. 'Der alte König in seinem Exil'
1h 8m · PublishedAndrea Sawatzkis ‘Brunnenstraße’ und Arno Geigers ‘Der alte König in seinem Exil’: selten habe ich in einer Podcastfolge zwei so unterschiedliche Perspektiven zu dem gleichen Thema reflektiert.
Wieso das so ist, wird schnell klar: beide beschreiben sehr persönlich die letzten Jahre mit ihren an Demenz erkrankten Vätern - und das Erlebte ist so verschieden wie ihre Schicksale individuell. Beide erzählen, was die Krankheit mit ihnen gemacht hat.
Für Arno Geiger setzt die Alzheimererkankung seines Vaters August einen Prozess in Gang wirft, wie er übers Altern, übers Leben, übers Verwurzeltsein - ja - übers Denken nachdenkt, Sein Essay ‘Der alte König in seinem Exil’ liest sich wie eine Hommage an den Vater, der ihn einlädt die Welt neu zu sehen.
Für Andrea Sawatzki dagegen bedeutet die Krankheit ihres Vaters eine Hölle, die sie lange Zeit tief in sich vergraben hat, in die sie jetzt aber mit ‘Brunnenstraße’ Einblicke gibt. Sie - die Schauspielerin - zoomt wie in einem Film kurz in einzelne Schlüsselszenen dieses endlosen Horrors hinein, um am Ende ein erschütterndes Bild entstehen zu lassen.
Alle Zitate beziehen sich auf:
Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, Piper, München, 2022
Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, dtv, 2012
05:24 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.52
06:27 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.45
08:34 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil,S.7
09:37 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.74
10:41 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.86
15:30 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil,S.10
16:29 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.139
17:37 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.50f
18:52 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.64
20:33 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.128
21:39 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.96
22:35 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.82
28:57 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.111
30:20 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.187
31:10 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S. 107f.
34:29 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.57
36:33 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.45
37:58 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.133f
39:20 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S. 72
39:51 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.80
42:39 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.80
43:25 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.11
43:43 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.146
45:49 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.84
46:33 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.160
47:25 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.8f
48:21 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.89
51:36 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.46
52:58 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.52
55:40 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.118
57:05 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.58f
58:23 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.11
01:00:33 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.73
01:02:15 Geiger, Arno, Der alte König in seinem Exil, S.12
01:03:22 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.101
01:04:55 Sawatzki, Andrea, Brunnenstraße, S.169
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#16 Third Culture Kid: 'Identitti' vs. 'Der Russe ist einer der Birken liebt'
1h 17m · PublishedAufwachsen zwischen den Kulturen ist immer tricky: Identitätskonflikte, nicht wissen, ob man sich zugehörig oder fremd fühlt, Konfrontation mit Rassismus,
zusätzliche Belastungen durch Trauma der Eltern - die Liste der Möglichkeiten ist lang, aber meistens ganz unterschiedlich zusammengesetzt.
So wie bei Nivedita aus ‘Identitti’ und Mascha aus ‘Der Russe ist einer der Birken liebt’: Nivedita mit Eltern aus Polen und Indien erlebt ein ganz anderes Deutschland als Mascha, die mit ihren Eltern aus Aserbaidschan geflüchtet ist.
Beide treiben auf ihre Weise in der konturenlosen Unkenntlichkeit zwischen den Kulturen und wenden dabei ganz unterschiedliche Strategien an, um darin nicht unterzugehen. Welche, das klären Frank Joung vom Podcast ‘Halbe Katoffl’ und ich heute in dieser Folge.
Alle Zitate beziehen sich auf:
Grjasnowa, Olga, Der Russe ist einer der Birken liebt, dtv,, München, 2013
Sanyal, Mithu, Identitti, Carl Hanser Verlag, Münschen, 2021
05:46M. Sanyal, Identitti, S. 343
13:48M. Sanyal, Identitti, S.89
15:04 M. Sanyal, Identitti, S. 307
16:09O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 63
17:38M. Sanyal, Identitti, S. 62
22:18O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 167
23:43M. Sanyal, Identitti, S. 47f
25:14O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 241
26:50O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 2
27:35M. Sanyal, Identitti, S. 142f.
29:01M. Sanyal, Identitti, S. 116
35:02M. Sanyal, Identitti, S. 97
36:35M. Sanyal, Identitti, S. 17f
37:42M. Sanyal, Identitti, S. 155
46:10O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 113
46:55O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 53
48:01O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 156f
49:48M. Sanyal, Identitti, S. 354
50:52M. Sanyal, Identitti, S. 242
51:31M. Sanyal, Identitti, S. 415
56:31O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 14
57:05O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 245
58:18O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 37
59:21M. Sanyal, Identitti, S. 45
01:05:21 M. Sanyal, Identitti, S. 102
01:05:51 O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 12
01:06:38 O. Grjasnowa, Der Russe ist einer…, S. 27f
01:07:31 M. Sanyal, Identitti, S. 174
01:08:34 M. Sanyal, Identitti, S. 365
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Old but Gold: ‘Drachenläufer’ vs. ‘Krabat’ - Freundschaft und Verrat
46m · PublishedHIGHLIGHT AUS STAFFEL 1
Freundschaft trägt einen durch alles und ist selbst doch sehr zerbrechlich: wie weit gehen wir für unsere Freunde und für wen sind wir mehr da, wenn es hart auf hart kommt – für sie oder uns?
Und schützt tiefe Freundschaft vor miesen Gefühlen wie Futterneid oder Missgunst? Oder macht unser innerer Schweinehund da keine Ausnahme? All diese Fragen versuche ich duch ‘Krabat’ von Otfried Preußler und ‘Drachenläufer’ von Khaled Hosseini zu ergründen.
Vor allem aber beschäftigt mich: was passiert nach dem Verrat? Wie lebt es sich damit? Lässt sich so ein Verrat am Freund wieder gut machen? Vertrauen wieder erlangen – oder hat man nur diese eine Chance?
(09:38) Die Sage um eine verhexte Mühle im Koselbruch hat Otfried Preußler nicht erfunden, sondern sie geht auf eine alte sorbische Legende zurück – und es scheint sogar eine historische Person zu geben, die als Vorlage für Krabat diente. Hier hört ihr mehr:
https://www.mdr.de/kultur/literatur/krabat-spuren-sorben-mythos-100.html
(19:10) Dass die Taliban ihren Herrschaftsanspruch nicht nur mit verqueren religiösen Ideen begründeten, sondern auch mit rassistischen Überlegenheitsfantasien, ist im Westen oft wenig bekannt. Was die Herrschaft der Taliban jedoch besonders für die Minderheit der Hazara bedeutet hat, fasst dieser Artikel etwas zusammen:
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-zivilisation/die-hazara
(29:33) Hassans Sohn heißt nicht ohne Grund Suhrab: immer und immer wieder haben Amir und Hassan als Kinder diese legendäre persische Sage durchgespielt – und damit auch ihren eignen Konflikt antizipiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rostam_und_Sohrab
(35:53) Die Taliban kam nicht aus dem Nichts, hinterließ jedoch komplette Zerstörung: wie es zu dem Phänomen Taliban kommen konnte, was die Jahre ihrer Herrschaft angerichtet haben und wie sie bis heute agieren, das zeichnet diese Doku nach:
https://www.youtube.com/watch?v=AnYFDyhl8zA
Alle Zitate beziehen sich auf folgende Ausgaben:
Preußler, Otfried, Krabat. Deutscher Taschenbuch Verlag, München, 2008
Hosseini, Khaled, Drachenläufer, Berlin Verlag, Berlin, 2007
05:27Preußler, S.10
06:46Preußler, S.30
07:50Preußler, S. 218f.
09:58Hosseini, S. 53f.
11:50Hosseini, S. 85f.
13:04Hosseini, S. 115
14:31Preußler, S. 304
16:00Preußler, S. 290
17:10Hosseini, S. 80
20:22Hosseini, S. 214
21:28Preußler, S. 250f.
22:55Hosseini, S. 193
24:00Preußler, S. 269
25:04Hosseini, S. 56
26:02Preußler, S. 244
27:18Preußler, S. 290
28:33Hosseini, S. 233f.
29:49Hosseini, S. 239f.
31:42Preußler, S. 124 & S. 273
33:22Hosseini, S. 198
34:40Preußler, S. 288f
35:51Hosseini, S. 295
37:45 Preußler, S. 302&236
39:00Hosseini, S. 301
41:32Preußler, S. 350
42:33Preußler, S. 229
43:35Hosseini, S. 363
44:43Hosseini, S. 310
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#15 Feminismus oder Apokalypse ✊ 'Die Wand' vs. 'Z for Zachariah'
1h 14m · PublishedFeminismus oder Apokalypse: ‘Die Wand’ vs. ‘Z for Zachariah’
Dass toxische Männlichkeit uns eines Tages ausrotten könnte, scheint nicht mehr sehr weit hergeholt zu sein. Aber wie nah Apokalypse und Feminismus wirklich beieinander liegen, zeigen ‘Z for Zachariah’ (R.C. O’Brien) und ‘Die Wand’ (M. Haushofer). In beiden Romanen kämpft jeweils eine Frau, die ganz allein in einer postapokalyptischen Welt zurückgeblieben ist, in einem abgeschiedenen Tal ums Überleben. Und dabei reflektieren beide die verblichene Gesellschaft: welche Rolle sie ihnen zugewiesen hatte, welche Spiele sie selbst mitgespielt haben - von Mutterschaft über den male gaze, den männlichen Blick, bis hin zu Mansplaining. Sich davon endlich frei zu machen und außerdem einen neuen Sinn für ein erfülltes Frauenleben zu finden, das scheint selbst in diesem Kontext schwierig genug. Da braucht es dann wirklich nicht noch finstere Typen, die von außen eindringen, um alles wieder kaputt zu machen und alte Strukturen zu etablieren…
Die Studie zur Care-Arbeit
https://www.oxfam.de/unsere-arbeit/themen/care-arbeit
Der Essay, der Mansplaining 2008 mit entlarvt hat, ist in dieser Essaysammlung zu finden:
Solnit Rebecca, Men Explain Things to Me, Haymarket Books, Chicago, 2014
Hier kann man zu Frauen und Wut weiterlesen:
Hoeder, Ciani-Sophia, Wut und Böse, Hanser Verlag, München, 2021
Die ‘Schriftstellerin aus Notwehr’:
Krien, Daniela, Die Liebe im Ernstfall, Diogenes, Zürich, 2019
Alle Zitate beziehen sich auf:
Haushofer, Marlen, Die Wand, List Taschenbuch, Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin, 2004
O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, The Simon Pulse Edition, New York, 2007
08:34Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 221f.
09:17O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 242
11:35Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 202f.
21:39Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 51
22:51O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 104
31:35O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 45
34:20O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 151f.
35:33O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 70f.
40:19O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 149f.
41:40O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 142
43:03O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 231
43:40O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 36
47:00O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 162 & S. 231
48:03Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 122f.
49:23Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 275
54:03Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 99
55:46O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 55
56:39Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 259 & S. 151
57:40Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 73f.
58:54Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 239
59:38Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 224
01:00:00Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 7
01:00:44O’Brien, Robert C., Z for Zachariah, S. 5
01:04:42Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 211f.
01:05:55Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 185
01:08:26Haushofer, Marlen, Die Wand, S. 124
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Trailer - Das Goldene Vlies
3m · PublishedAn alle, die noch nicht genug bekommen haben: hier geht's zu den Bonusfolgen... https://plus.acast.com/s/das-goldene-vlies-der-literaturpodcast.
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#14 'A Christmas Carol': Was steckt hinter der Weihnachtsgeschichte?
37m · Published‘A Christmas Carol’ von Charles Dickens ist bis heute die beliebteste Weihnachtsgeschichte - direkt nach der Bibel. Aber worum geht es eigentlich nochmal…? Wie viele Geister besuchen Ebenezer Scrooge genau und was wollen die eigentlich von ihm?
Das und noch viel mehr erfahrt ihr in dieser Folge. Zum Beispiel klären wir auch die Frage, warum Charles Dickens 1843 diese weihnachtliche Gothic Novel überhaupt geschrieben hat - zum Gruseln oder zum Nachdenken?
Und wie hängt die ganze heimelige Story von Christmas Pudding, Mistelzweigen und Truthähnen am Ende mit Kinderarbeit, Armut und der industriellen Revolution zusammen?
🎄 Also, reinge-ho-ho-ho-rt ❄️ (sorry für den Wortwitz…)
Alle Zitate aus
Dickens, Charles, Weihnachtslied. Eine Gespenstergeschichte, Diogenes, Zürich, 2003
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#13 Postkoloniales Schreiben: 'Der Fall Meursault' vs. 'Die weite Sargassosee'
1h 13m · PublishedLesen – das steht für Perspektivöffnung und Welterweiterung, hat aber gleichzeitig auch ein Problem:
Denn wir können nicht so tun, als ob alle Stimmen gleichermaßen die Chance haben, gehört zu werden. Wer in einer marginalisierten Sprache lebt, denkt oder schreibt, hat selten eine Chance zur Weltöffentlichkeit durchzudringen. Manchmal sind also die scheinbar vielen Stimmen aus vielen Romanen nur die Echokammer der immer gleichen Perspektive.
Doch das nehmen die AutorInnen Postkolonialer Literatur nicht mehr hin, sie schreiben sich von der Peripherie ins Zentrum hinein.
Wie sie das tun, erklärt mir meine Gästin Anna von pocolit.com
Ihr könnt den Podcast auch bei Castbox finden
Alle Zitate aus:
Daoud, Kamel, Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 2017
Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München 2017
13:04Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 17
14:20Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 10
16:54Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 16; S. 199
17:31Daoud, Kamel, Der Fall Meursault ,S. 143
18:56Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 16f; S. 73f.
19:42Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 120
24:37Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 16f
25:11Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 111; S. 23
27:02Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 101
27:38Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 49
28:24Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 12
29:15Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 158
29:55Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 40
30:26Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S.22
31:46Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 19f.
32:16Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 32
32:40Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 76
33:14Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 116
34:39Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 174
35:48Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 47
36:09Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 19
36:58Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 78; S. 134
37:58Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 68f.
38:46Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 86
40:16Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 67
41:50Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 81f.
43:18Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 117
43:57Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 118
45:12Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 33
46:54Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 199
47:39Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 211f.
48:09 Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 86f.
50:51Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 32
52:11Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 156
53:15Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S.67; S. 186
54:10Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 112
54:55Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 53
55: 42Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 142
56:45Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 121f.
59:06Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 128; S. 61
01:00:06Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 60f.
01:01:05Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 11
01:02:06Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 190f.
01:03:30Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 126
01:05:10Daoud, Kamel, Der Fall Meursault, S. 10
01:06:30Rhys, Jeans, Die weite Sargassosee, S. 177
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Das Goldene Vlies / Der Literaturpodcast has 24 episodes in total of non- explicit content. Total playtime is 21:07:52. The language of the podcast is English. This podcast has been added on August 4th 2022. It might contain more episodes than the ones shown here. It was last updated on April 23rd, 2024 14:11.